3. April 2020

Bund, Länder und Filmförderungsanstalt starten Hilfsprogramm für die Filmbranche

Kategorien: Allgemein

Dafür gab es bisher kein Drehbuch: Drehabbrüche, Produktionsverschiebungen, Projektabsagen, auch die Film- und Medienbranche ist von der Corona-Krise arg betroffen. Wir rechnen damit, dass zahlreiche Unternehmen der Filmbranche ihre für das laufende Jahr vorgesehenen Produktionen ins nächste Jahr verschieben müssen. Daher gibt es nun ein Hilfsprogramm für die Filmbranche.

Wie für andere Branchen gilt auch für die Filmbranche das Wesentliche: Fixkosten senken und Liquiditätslücken schließen. Wir müssen davon ausgehen, dass die Soforthilfen des Bundes und der Länder nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind.

Ein maßgeschneidertes Hilfspaket für die Filmbranche

Das Bundesministerium für Kultur und Medien hat zusammen mit den Bundes- und Landesförderern ein Hilfsprogramm von rund 15 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Dieses Paket soll dort greifen, wo andere Hilfsmaßnahmen und Förderprogramme des Bundes und der Länder ins Leere laufen.

Es bezieht sich auf Projekte, die verschiedene Fördereinrichtungen gemeinsam tragen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Kultur und Medien vom 27. März hervor.

Das sind die wesentlichen Maßnahmen des Pandemie-Hilfsprogramms

  • Bei abgebrochenen Dreharbeiten oder einem nicht herausgebrachten Film wird auf Rückforderungen verzichtet
  • Mehrkosten durch Verschiebungen und Unterbrechungen geförderter Projekte werden übernommen
  • Sperrfristen werden vorübergehend flexibel gehandhabt

Das Hilfsprogramm ist ein gemeinsames der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt (FFA) und verschiedenen Landesförderern.

Unsere Einschätzung

Wir begrüßen das schnelle Handeln der Verantwortlichen, auch wenn das bedeutet, dass nachgebessert und optimiert werden muss.

In diesem Fall haben Bundes- und Landesregierung sowie relevante Landesförderer ein maßgeschneidertes und branchenspezifisches Hilfspaket auf den Weg gebracht, dass eine passgenau Hilfe verspricht. Ob das bisherige Volumen ausreichend ist, wird sich zeigen.

Johannes Dähnert

CSO, CCO, CHRO, Partner, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht

Tags

Expert:innen zu diesem Thema

Keine passenden Personen gefunden.

Das könnte Sie auch interessieren

  • Alles, was Sie zur Künstlersozialabgabe im Jahr 2024 wissen müssen 

    Künstler:innen und Publizist:innen können sich in Deutschland bei der Künstlersozialkasse (KSK) versichern lassen. Damit das finanzierbar bleibt, zahlen Unternehmen, die ihre Dienste in Anspruch nehmen, eine Künstlersozialabgabe. Wie hoch diese Abgabe ist und wie sie zustandekommt, erfahren Sie hier. Wie [...]

    Lars Rinkewitz

    03. Aug 2023

  • Impressumspflicht - Der Teufel steckt im Detail

    Die Impressumspflicht ist eine der wichtigsten rechtlichen Anforderungen an Anbieter von Internetpräsenzen in Deutschland. Sie ergibt sich aus verschiedenen Gesetzen wie dem Telemediengesetz (TMG) oder dem Medienstaatsvertrag (MStV). Die Impressumspflicht gilt für alle geschäftsmäßigen Internetauftritte, unabhängig davon, ob sie kommerziell [...]

    Esengül Aslan

    25. Okt 2023

  • Künstlersozialkasse: Abgaben in der Film- und Fernsehproduktion

    Die Künstlersozialversicherung ist die Versicherung von selbständigen Künstler:innen und Publizist:innen. Die Besonderheit der Abgabe an die Künstlersozialkasse ist, dass sie, anders als der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung, nicht für einen bestimmten Künstler oder Publizisten gezahlt wird. Die Abgabe wird in einen [...]

    Anna Parys (geb. Martino)

    10. Okt 2023