28. Dezember 2021
ALT 2021 aus Sicht unserer Rechtsberatung
In ganz persönlichen Statements blicken unsere Kolleg:innen auf das Jahr 2021 zurück. Hier lesen Sie Beiträge von Jana Prasse, Jens Bühner und Paola Koudela.
Rechtsanwältin Jana Prasse
Für mich war 2021 ein Jahr der Veränderung. Beruflich und privat ging es für mich vom Münsterland ins Rheinland.
Veränderungen standen in diesem Jahr aber auch für viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber an. Neue gesetzliche Regelungen waren in erster Linie der Pandemie geschuldet: Homeoffice-Pflicht und zuletzt 3G am Arbeitsplatz waren für alle Unternehmen ein großes Thema. Kurzarbeit, aber auch Lieferengpässe und weitere wirtschaftliche Konsequenzen waren Herausforderungen, die Unternehmer:innen bereits im Jahr 2020 beschäftigt, oftmals aber erst in diesem Jahr ihre vollen Auswirkungen gezeigt haben. Während auf der einen Seite oftmals ein „new normal“ eingetreten ist, sorgten neue gesetzliche Vorgaben und praktische Aspekte wie Testmöglichkeiten und Impfungen für laufend neue Fragestellungen.
Aus meiner persönlichen Sicht hat das Jahr 2021 noch einmal bestätigt, dass Krisen vor allem dann gut überwunden werden können, wenn es uns gelingt, flexible und kreative Lösungsansätze zu finden.
Rechtsanwalt Jens Bühner
Im vergangenen, ersten Jahr der Corona-Pandemie, war Vieles neu und Einiges noch eher provisorisch. Doch mittlerweile haben sich Dinge in unserem täglichen Tun geändert, wurden für gut befunden und werden auch so bleiben.
Ich denke dabei zuerst an Videokonferenzen. Denn in den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, wie einfach sich interne und externe Besprechungen damit organisieren und durchführen lassen.
Und auch da, wo früher telefoniert wurde, trifft man sich heute im “Video-Call”. Hauptvorteil: Vieles lässt sich im “visuellen” Dialog schneller und beratungsorientierter besprechen als am althergebrachten Hörer.
Das hat noch weitere Vorteile, die echte Mehrwerte für unsere Mandantinnen und Mandanten schaffen. Denn während eines solchen Video-Calls können wir auf elektronische Akten, die Rechtsprechungs-Datenbank und weitere wichtige Tools zugreifen.
Für mich persönlich hat die Digitalisierung im Jahr 2021 schließlich auch in der Aus- und Fortbildung voll durchgeschlagen. Denn den theoretischen Teil des Kurses zum Fachanwalt für Versicherungsrecht habe ich – von den Klausuren einmal abgesehen – komplett online absolviert. Weitere Besonderheit: Ich habe nicht eine Seite des umfangreichen Kursmaterials ausgedruckt.
Wenn ich einen Blick auf die nächsten Monate werfe, denke ich, dass das Virus erst einmal weiter den Takt angeben wird. Es zwingt uns damit auch zukünftig, lieb gewonnene Rituale und eingefahrene Prozesse zu hinterfragen.
Persönlich sehe ich das aber eher positiv und als als Chance, neue Möglichkeiten zu entdecken.
Rechtsanwältin Paola Koudela
Viel von dem, was ich im Jahr 2021 erlebt habe, empfinde ich als großartige Chance – und zugleich als Herausforderung.
Eine großartige Chance für uns als Gesellschaft ist die Aufwertung des Themas Gleichberechtigung. Sie ist – beruflich wie privat – stärker in den Fokus gerückt. So wurden Kinder in den stressigen Zeiten von Lockdown und Co. sowohl von von Vätern wie Müttern betreut und begleitet.
Und egal welches Geschlecht es betraf: Der Spagat zwischen Familie und Beruf war für jede:n eine echte Herausforderung.
Zu mir ganz persönlich: Als Rechtsanwältin habe ich einen gewissen Anspruch an mich und meine Arbeit für die Mandantschaft. Und deshalb bin ich froh und ein wenig stolz, wenn ich sagen kann, dass ich rückblickend Familie und Beruf sehr gut unter einen Hut bringen konnte.
Deshalb möchte ich mich bei allen bedanken, die mich dabei unterstützt haben.
Mein Dank gilt auch den unzähligen Chancen und Herausforderungen, die Corona mit sich gebracht hat. Denn wir alle sind an ihnen gewachsen und haben gemeinsam pragmatische Lösungen gefunden – statt nur die Probleme zu sehen.
Dadurch hat sich meiner Meinung nach ein noch höherer gegenseitiger Respekt entwickelt.
Ich denke, dass uns allen das Jahr 2021 auch gezeigt hat, dass sich Brücken nur mit Rücksicht und Verständnis bauen lassen. Dafür ist das persönliche Gespräch und der Austausch unerlässlich. Und beides gelingt dank der digitalen Lösungen, die wir nun verstärkt nutzen.
Es lohnt sich für das zurückliegende Jahr meiner Meinung nach also ein zweiter Blick. Denn dann erkennt man vieles, was wirklich positiv war und hoffentlich auch bleibt.