26. Juli 2022

Staatliche Förderung – wohin fließt Ihr Steuergeld?

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Das Unternehmen Tesla sorgte unlängst für Schlagzeilen, weil es mehr als eine Milliarde Euro staatliche Förderung beantragt hat. Benötigt würde das Geld laut dem Unternehmen, um in Brandenburg den Aufbau der neuen Gigafactory und somit den bisher einzigen europäischen Standort zu unterstützen. Wobei Tesla die öffentlichen Fördermittel sicherlich als hilfreich, aber wohl eher nicht als notwendig empfunden hat.

Sind Fördergelder für Unternehmen sinnvoll?

Das führt zu der Frage, ob öffentliche Fördermittel beziehungsweise eine staatliche Förderung überhaupt eine sinnvolle Verwendung von Steuergeldern darstellen. Zugegeben, der Antrag von Tesla ist ein Extrem-Beispiel, aber viele kleinere Unternehmen sehen in der Inanspruchnahme öffentlicher Fördermittel kein „nice to have“, sondern benötigen diese Mittel zwingend, um ihr Vorhaben, meist verbunden mit der eigenen Zukunftssicherung, umzusetzen.
Manch eine gute Idee und Neuerung droht im sogenannten „Valley of Death“ regelrecht zu verenden, da die finanziellen Herausforderungen bei Unternehmen für neue Produkte, Geschäftsbereiche oder Standorte gerade in der Anlaufphase hoch sind und Ausfallrisiken bestehen. Auf der anderen Seite locken bei Erfolg Umsatzsteigerungen, neue Marktanteile und innovative Arbeitsplätze, was wiederum den Standort Deutschland oder Europa stützt.  Daher ist es nachvollziehbar, dass viele staatliche Förderprogramme genau auf diese Ziele abgestimmt sind: Innovationen, Wachstum und globale Wettbewerbsfähigkeit.

Dschungel an öffentlichen Förderprogrammen

Unternehmen, die sich mit dem Thema der öffentlichen Förderung befassen, sprechen hierbei oft vom „Fördermittel-Dschungel“. Kein Wunder, denn das Angebot gerade für KMUs ist unübersichtlich groß und scheinbar wild gewachsen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man allerdings schon Strukturen und man müsste richtigerweise von einem „Fördermittel-Labyrinth“ sprechen. Denn hierbei ist eben nicht alles willkürlich gewachsen, sondern die Programme folgen bestimmten Zielsetzungen und einem Plan der Ministerien und Fördermittel-Institutionen. Stellenweise lassen sie sich sogar kombinieren, was allerdings nicht unbedingt zu einer besseren Übersichtlichkeit führt. Wer nun einen ersten roten Faden sucht, um sicher durch dieses Labyrinth zu gelangen und um für sich eine passende Förderung zu finden, sollte sich zunächst einen Überblick über Struktur und Inhalte verschaffen; denn staatliche Förderung ist nicht gleich staatliche Förderung.

Staatliche Förderung auf unterschiedlichen Ebenen

Es gibt unterschiedlichste Förderprogramme auf kommunaler, Landes-, Bundes- und Europa-Ebene, die für sich wiederum verschiedenste Ziele verfolgen. Dazu gehören beispielsweise Zuschüsse für Forschungsvorhaben, Start-ups, Unternehmenserweiterungen oder Standortsicherungen. Viele Förderprogramme setzen aber auch konkrete thematische Schwerpunkte, wie beispielsweise die Digitalisierung von Verwaltungs- und Geschäftsprozessen oder die Stärkung strukturschwacher Regionen.

Neben den klassischen Förderarten, wie Zuschüsse oder Kredite, gibt es auch die Möglichkeit der steuerlichen Förderung. Bei dieser sogenannten Forschungszulage, kann ein Teil der Forschungs- und Entwicklungskosten mit der Steuerlast des Unternehmens verrechnet werden.

Unsere Einschätzung

Durch die Corona-Epidemie haben europäische und deutsche Wirtschaft schwere Dämpfer hinnehmen müssen. Unsere Einschätzung ist daher, dass Bundesregierung und Europäische Kommission auch in absehbarer Zukunft noch zahlreiche Förderprogramme initiieren. Denn so können sie sowohl Konzerne als auch KMUs bei innovativen Vorhaben oder geplanten Markterweiterungen unterstützen.

Neben guten Ideen oder ambitionierten Vorhaben sind das Timing und die Vorbereitung relevant für eine erfolgreiche Beantragung von Fördermitteln. Denn die beste Idee erhält keine Förderung, wenn zum gewünschten Zeitpunkt kein passendes Programm verfügbar ist.

Sprechen Sie uns daher rechtzeitig an, wenn Sie an einer Fördermittelberatung interessiert sind.

Marc Sander

Projektleiter Fördermittelberatung

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