
11. Juli 2024
Wirtschafts-Identifikationsnummer ab 2024: Wichtige Infos für Unternehmen
Inhaltsverzeichnis
- Was ist die Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.)?
- Wer erhält eine Wirtschafts-Identifikationsnummer?
- Wie wird die Wirtschafts-Identifikationsnummer vergeben?
- Wie ist die W-IdNr. aufgebaut?
- Welche Anwendungen hat die Wirtschafts-Identifikationsnummer?
- Wer ist für die Registerführung und Stammdatenübermittlung verantwortlich?
- Unsere Einschätzung
Ab 1. November 2024 soll in Deutschland die Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.) eingeführt werden. Diese neue Identifikationsnummer soll dazu beitragen, Verwaltungsprozesse zu vereinfachen und die Konsistenz von Daten zu erhöhen. Hier erfahren Sie alles Wesentliche zur bevorstehenden Einführung der W-IdNr. und was Sie als Unternehmer:in oder Freiberufler:in beachten müssen.
Was ist die Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.)?
Die Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.) ist eine bundeseinheitliche Kennung, die ab 1. November 2024 für alle wirtschaftlich tätigen Personen und Unternehmen in Deutschland eingeführt wird. Sie soll die bisherige Vielzahl von Identifikationsnummern ersetzen und so für eine effizientere Verwaltung sorgen. Die Vergabe soll im Jahr 2026 dann abgeschlossen sein. Es wird dabei sichergestellt, dass ein wirtschaftlich Tätiger nicht mehr als eine W-IdNr. erhält und jede W-IdNr. nur einmal vergeben wird.
Wer erhält eine Wirtschafts-Identifikationsnummer?
Alle natürlichen und juristischen Personen, die in Deutschland wirtschaftlich tätig sind, erhalten eine W-IdNr. Dies betrifft Unternehmen aller Rechtsformen, Einzelunternehmer:innen, Freiberufler:innen und ähnliche Gewerbetreibende, so auch entsprechende Gesellschaften. Wenn Sie mehrere verschiedene wirtschaftliche Tätigkeiten ausüben, wird Ihnen für jede dieser Tätigkeiten eine eigene W-IdNr. zugeteilt. So wird sichergestellt, dass Ihre verschiedenen Geschäftsbereiche klar voneinander getrennt sind.
Wie wird die Wirtschafts-Identifikationsnummer vergeben?
Die Vergabe der W-IdNr. erfolgt zentral durch das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) auf Anforderung der zuständigen Finanzbehörde. Ein separater Antrag durch die Unternehmen ist nicht erforderlich. Aufgrund der großen Anzahl an zu vergebenden Nummern wird die Zuteilung in mehreren Stufen erfolgen. Die betroffenen Unternehmen werden rechtzeitig über den genauen Zeitplan informiert.
Wie ist die W-IdNr. aufgebaut?
Die W-IdNr. besteht aus dem Länderkürzel „DE“ für Deutschland, gefolgt von neun Ziffern und einem fünfstelligen Unterscheidungsmerkmal. Ein Beispiel hierfür ist „DE976853412-00001“. Das Unterscheidungsmerkmal ermöglicht die Zuordnung zu einzelnen Betrieben, Betriebsstätten oder Tätigkeitsfeldern eines Unternehmens. Damit entspricht die W-IdNr. vom Aufbau der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UStIdNr.) mit dem Zusatz des fünfstelligen Unterscheidungsmerkmals.
Welche Anwendungen hat die Wirtschafts-Identifikationsnummer?
Die primäre Anwendung der W-IdNr. liegt im Besteuerungsverfahren. Darüber hinaus wird sie im neuen Unternehmensbasisdatenregister genutzt, das als zentrale Datendrehscheibe für behördenübergreifende Unternehmensstammdaten dient. Mit der einheitlichen W-IdNr. müssen Unternehmen ihre Stammdaten künftig nur noch einmal melden. Mehrfachmeldungen an verschiedene Register werden überflüssig (Once–Only-Prinzip), was den Datenaustausch zwischen Behörden erheblich erleichtert.
Wer ist für die Registerführung und Stammdatenübermittlung verantwortlich?
Das Statistische Bundesamt wird als registerführende Stelle des Unternehmensbasisdatenregisters fungieren. Die Erstbefüllung und kontinuierliche Aktualisierung der Stammdaten erfolgt durch das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt.) Die W-IdNr. bildet dabei die Grundlage für die Identifikation im Unternehmensbasisdatenregister.
Unsere Einschätzung
Die Einführung der Wirtschafts-Identifikationsnummer ab Ende 2024 markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer effizienteren Verwaltung und besseren Datenkonsistenz. Unternehmen werden durch die klare Trennung von privaten und betrieblichen Identifikationsnummern entlastet. Dies führt langfristig zu einer verbesserten Datenqualität und einem reibungsloseren Verwaltungsprozess.
Für alle betroffenen Unternehmen führt an der neuen W-IdNr. kein Weg vorbei.
Wenn Sie fragen zum dem Thema haben, kontaktieren Sie unseren Steuerberater Lars Rinkewitz.